#Neues aus der Industrie
Methanolmessung
Qualität & Sicherheit beim Brennen
Das Schnapsbrennen ist ein traditionelles Gewerbe und basiert oftmals auf über Generationen überliefertem Wissen. Mit grosser Hingabe werden Edelbrände mit einer einzigartigen Aromenvielfalt produziert. Diese Hingabe beginnt bereits mit der Auslese des Obstes und der sorgfältigen Überwachung der Vergärung der Maische.
Die Erfahrung des Brennmeisters, sowie sein feiner Geruchs- und Geschmackssinn werden speziell beim Brennen auf die Probe gestellt, wo es gilt, den Alkohol sowie die Aromen von den Störstoffen im Vorlauf und Nachlauf abzutrennen, Auch die darauffolgende Reifung des Destillats im Fass muss ständig überprüft werden. Es gleicht einer Kunst, wenn die Ergebnisse die Qualität der Früchte, den Boden und die Region widerspiegeln – und im Holzfass zu guter Letzt elegant abgerundet werden.
Neben höchster Qualität spielt die Sicherheit beim Brennen eine grosse Rolle. So kann während der Vergärung gesundheitsschädliches Methanol entstehen, welches während der Destillation gefährliche Konzentrationen erreichen kann. Daher gibt es in der Schweiz und der EU strenge Grenzwerte für Methanol. Diese reichen je nach Art des Alkohols und der zugrundeliegenden Frucht von 1‘500 g/hL bis 5 g/hL pro reiner Ethanol.
Entgegen der weitverbreiteten Meinung kann die menschliche Nase das Methanol nicht vom Trinkalkohol (dem Ethanol) nterscheiden. Daher kommt es häufig auch unter professionellen Bedingungen produzierten Spirituosen zu Überschreitungen beim Grenzwert.
Eine Untersuchung der Europäischen Kommission, bei der 183 handelsübliche Brände von Williams Birnen aus Deutschland, Frankreich, Italien, der Schweiz und Luxemburg auf ihre Methanolkonzentration hin überprüft wurden, ergab Methanolwerte von bis zu
1‘865 g/hL, was den gesetzlichen Grenzwert deutlich überschreitet.
Wie kann der Methanolgehalt bestimmt werden?
Bisher erfolgt die Methanolmessung primär über Gas-/(GC) oder Flüssigkeitschromotographie. Allerdings sind diese Methoden für viele Brennereien nicht rentabel, da sie meist über Labore erfolgen und damit einen hohen Kosten- und Zeitaufwand verursachen. In der Praxis führt das dazu, dass viele Brenner den Methanolgehalt ihrer Erzeugnisse nicht oder nur unregelmässig messen und dadurch keine Kenntnis haben, ob sie die gesetzlichen Vorschriften einhalten.
Seit Kurzem ist das erste mobile Labor im Taschenformat verfügbar: Mit dem Spark M-20 ist es möglich, Methanol in alkoholischen Getränken selbst durch Laien in weniger als 2 Minuten zu messen.
Der Spark M-20 wurde in der Schweiz entwickelt und wird in Deutschland produziert. Damit entspricht er höchsten Qualitätsstandards. Mithilfe des Gerätes kann eine sofortige Qualitätskontrolle vor Ort erfolgen – dank automatischer Temperaturkontrolle sowohl beim Brennen im Keller als auch draussen. Dabei ist der Spark M-20 für sämtliche Getränke anwendbar, z.B. Obstbrände, Grappa, Whisky, Gin, Calvados, Brandy, Sherry oder Cognac. Bis zu 1‘000 Messergebnisse können auf dem Gerät gespeichert und auf den PC übertragen werden. Der Spark M-20 wurde in enger Zusammenarbeit mit wichtigen Vertretern der Branche, wie beispielsweise der staatlichen Einrichtung Agroscope oder den renommierten Schweizer Brennereien «S. Fassbind AG» und «Z'GRAGGEN DISTILLERIE AG»entwickelt.
«Wir freuen uns, den Spark M-20 in unser Qualitätsmanagementsystem zu integrieren. Erstmals kann Methanol in Spirituosen schnell und effizient quantifiziert werden», erklärt Daniel Z‘graggen, Geschäftsführer der Z'GRAGGEN DISTILLERIE AG.
Wie genau ist die Messung?
Zur Validierung der Messgenauigkeit wurden von verschiedenen unabhängigen Institutionen Tests und Ringversuche mit dem Spark M-20 durchgeführt.
DistiSuisse
Die preisgekrönten Spirituosen der DistiSuisse wurden anhand von 14 Proben auf ihren Methanolgehalt hin geprüft. Zum Nachweis der Genauigkeit des Gerätes wurden die Resultate mit Referenzwerten für den Methanolgehalt von METAS (Eidgenössisches Institut für
Metrologie Schweiz) verglichen. Die verwendeten Spiritousen reichten von Obstbränden, Whisky, Gin, Vodka bis hin zu exotischen Varianten wie Randenschnaps, mit verschiedenen Methanol- sowie Ethanolkonzentrationen.
Der Spark M-20 bestimmt die Methanolkonzentration erfolgreich in allen Fällen, unabhängig vom Typ der Spirituose und deren Ethanolgehalt. Die Abweichung zur Referenzmethode betrug 3 ± 5 %.
Ringversuch
In einem ausführlichen Ringversuch, an dem mehr als 10 Brennereien Referenzlabore und Forschungseinrichtungen teilnahmen, wurden jeweils 4 Proben mit bekannter Zusammensetzung gemessen. Alle Proben wurden unter gleichen Bedingungen analysiert, zur Genauigkeitsabschätzung nach ISO 5752.
Die Abweichungen bei der Wiederholbarkeit betrugen <4% (bzw. 0.01 vol%), bei der Reproduzierbarkeit <6% (bzw. 0.01 vol%) sowie in Bezug auf die Richtigkeit <5% (bzw. 0.01 vol%) vom Messwert.
Prüfung durch deutschen Zoll
Auch der deutsche Zoll hat den Methanol-Detektor hinsichtlich Messgenauigkeit und Praxistauglichkeit für Brennereien getestet und kam zu dem folgenden Ergebnis: «Das Gerät ist für den Praxisbetrieb in Obstbrennereien gut geeignet. Es liefert relativ schnell ein
zuverlässiges Ergebnis im Erwartungsbereich von Methanolkonzentrationen in Obstdestillaten. Die Bedienung ist unkompliziert und nach einigen Versuchen gut anwendbar.»
Die durchgeführten Messversuche bestätigen die Genauigkeit und Alltagstauglichkeit des Geräts für Brennereien, welche mit dem mobilen Methanol-Detektor die Qualität ihrer Spirituosen jederzeit sicherstellen können.
Weitere Informationen sind unter www.alivion.ch oder per Mail ( info@alivion.ch) erhältlich.