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Entgraten von Edelstahl:
Wie es funktioniert und was zu beachten ist
Rostfrei, hygienisch und eine edle Anmutung: Für bestimmte Anwendungen gibt es gute Gründe, Edelstahl zu verwenden. Bei der Bearbeitung stellt der Werkstoff allerdings seine eigenen Anforderungen. Worauf es beim Entgraten von Edelstahl ankommt, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Ob Spülbecken in der Küche, Behälter für die Chemie- und Lebensmittelindustrie, Beschläge an Möbeln oder Medizintechnik im Krankenhaus: Edelstahl begegnet uns in vielen Anwendungen. Dabei umfasst der Begriff „Edelstahl“ sowohl legierte als auch unlegierte Stähle, die über einen bestimmten Reinheitsgrad verfügen. Als Legierungselemente kommen Nickel, Kobalt, Molybdän, Mangan, Wolfram, Vanadium, Chrom und Titan zum Einsatz. Damit wird auch klar, dass Edelstahl je nach Sorte viele unterschiedliche Eigenschaften aufweisen kann.
Welche Vorteile bietet Edelstahl?
Als Werkstoff hat Edelstahl eine Reihe positiver Eigenschaften, die ihn für bestimmte Anwendungen zur ersten Wahl machen. Hervorzuheben sind:
1. Korrosionsbeständigkeit: Die Legierungselemente, allen voran das Chrom, sorgen dafür, dass sich in Verbindung mit Sauerstoff eine dünne Passivierungsschicht an der Oberfläche bildet. Dadurch ist der Edelstahl vor weiterer Korrosion gut geschützt.
2. Temperaturbeständigkeit: Wie andere metallische Werkstoffe kann Edelstahl auch höheren Temperaturen gut standhalten. Diese variieren je nach Legierung und Einsatzzweck.
3. Chemische Beständigkeit: Edelstahl kann nicht nur Wasser, sondern auch schwachen Säuren widerstehen.
4. Leitfähigkeit: Ähnlich wie Stahl und andere Metalle kann Edelstahl sowohl Wärme als auch elektrischen Strom gut leiten.
5. Leichte Bearbeitung: Je nach Legierung lässt sich Edelstahl gut schweißen, schmieden, tiefziehen oder zerspanen.
6. Hygiene: Objekte aus Edelstahl sind leicht zu reinigen, weil das Material gegen Wasser und leichte Säuren beständig ist und eine glatte Oberfläche hat. Damit eignet sich der Werkstoff ideal für hygienekritische Anwendungen.
7. Ästhetik: Die Korrosionsbeständigkeit sorgt dafür, dass Edelstahl sein Aussehen beibehält. Damit lassen sich auf Dauer schön aussehende Objekte realisieren.
Welche Schneidverfahren kommen bei Edelstahl zum Einsatz
Zum Bearbeiten von Edelstahl gibt es verschiedene Verfahren in der industriellen Produktion. Sie unterscheiden sich jedoch nicht wesentlich von den Verfahren für andere Metalle. Beim Trennen von Edelstahlblechen sind die wichtigsten Verfahren das Plasmaschneiden, das Stanzen und das Laserschneiden. Hingegen ist das Brennschneiden für Edelstahl nicht geeignet.
Warum sollte Edelstahl entgratet werden?
Beim Schneiden von Edelstahl entstehen oft Grate. Außerdem sind die Blechkanten nach dem Schneidprozess oft sehr scharf. Wie ausgeprägt die Grate sind, hängt von der Legierung ab. Auch das Schneidverfahren und die Dicke der Edelstahlbleche spielen eine wichtige Rolle. Diese Grate müssen Blechbearbeiter aus mehreren Gründen entfernen:
1. Grate an Edelstahlblechen und -blechteilen können weitere Bearbeitungsprozesse stören.
2. Da sie scharf und spitz sind, können sich Mitarbeiter und Endanwender an den Graten verletzen. Das gilt auch für die Kanten der Edelstahlbleche, die verrundet werden müssen.
3. Bei Edelstahl in Hygieneanwendungen können sich Schmutz und Materialrestereste an verbleibenden Graten ansammeln. Außerdem stören Grate bei der Reinigung. Daher ist das Entgraten bei einigen Edelstahlprodukten besonders wichtig.
Wie wird Edelstahl entgratet?
Für das Entgraten von Blechen und Blechteilen aus Edelstahl stehen mehrere Verfahren zur Verfügung. Die wichtigsten maschinellen Verfahren sind das Gleitschleifen (für kleine Teile), das Bürsten- und das Walzenentgraten. Welches die beste Entgratmaschine für Edelstahl ist, hängt dann von mehreren Faktoren ab, beispielsweise:
1. Dicke des Edelstahlblechs
2. Abmessungen der Werkstücke
3. Anzahl der Teile
4. Beschaffenheit und Größe der Grate
Es gibt also nicht die beste Entgratmaschine für Edelstahl, sondern nur eine optimale Anlage für eine bestimmte Anwendung.
Worauf kommt es der Wahl einer Entgratmaschine für Edelstahl an?
Ein wichtiger Punkt bei der Auswahl eine Entgratmaschine für Edelstahlbleche ist die leichte Reinigung. Der Grund: Edelstahl und andere Materialien wie Aluminium oder Stahl müssen strikt getrennt bleiben. Verschleppungen von Material lassen sich aber nur ausschließen, wenn man die Entgratmaschine gut reinigt.
Auch eine gute Nassabsaugung hilft, Verschleppungen zu vermeiden. Sie erhöht darüber hinaus die Sicherheit der Entgratprozesses.
Ein weiteres Kriterium ist ein Schnellwechselsystem für die Entgratwerkzeuge. Denn für jeden Werkstoff ist ein eigener Werkzeugsatz vorzuhalten. Eine Entgratmaschine mit schnellem Werkzeugwechsel spart Rüstzeiten und damit Kosten.
Zu berücksichtigen sind auch die Teilemenge, die Position der Grate und die Abmessungen der Werkstücke. Anhand dieser Kriterien kann man entscheiden, ob eine ein- oder beidseitig arbeitende Entgratmaschine besser geeignet ist. Abgesehen von der Materialtrennung ist das Entgraten von Edelstahl aber nicht wesentlich aufwendiger als das Entgraten von Stahl. Das richtige Zusammenspiel von Maschine, Material und Werkzeug kann in Versuchen beim Anbieter ermittelt werden.