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#Neues aus der Industrie

Energie auf der ganzen Linie sparen

BEUMER Group liefert Pipe Conveyor an türkischen Zementhersteller OYAK Denizli Çimento Sanayii T.A.Ş.

Für eine umweltfreundliche und schnelle Zuführung alternativer Brennstoffe setzt Zementhersteller OYAK Denizli Çimento Sanayii T.A.Ş. auf Pipe Conveyor der BEUMER Group.

Energie auf der ganzen Linie sparen

Die Herstellung von Zement ist besonders energieintensiv und Energieeffizienz ist ein sehr wichtiger Faktor. Für einen wirtschaftlichen und nachhaltigen Betrieb hat sich das Werk Denizli Çimento Sanayii T.A.Ş. des Zementherstellers OYAK Group für alternative Brenn- und Rohstoffe entschieden, um Vorwärmer, Kalzinator und Hauptbrenner zu befeuern. Im Rahmen dieses Konzeptes hat sich Denizli Çimento entschlossen, in ein individuelles System aus dem Bereich AFR-Systems (Alternative Fuels and Raw Materials) der BEUMER Group zu investieren, mit dem die unterschiedlich zusammengesetzten Materialien, unter anderem geschredderte Altreifen, gelagert, gemischt und gefördert werden. Kern dieser Lösung sind die zwei in diesem Projekt eingesetzten Pipe Conveyor. Die vollständig geschlossenen Fördersysteme transportieren die Brenn- und Rohstoffe umweltfreundlich, staubfrei, energiearm und - was am wichtigsten ist - mit minimalem Personalbedarf. Diese Investition des Werkes Denizli Çimento - das AFR-System von BEUMER - ist seit Januar 2017 in Betrieb und hat sich als überaus effiziente und wirtschaftliche Lösung erwiesen.

Der türkische Zementmarkt boomt. Ob der dritte internationale Flughafen in Istanbul, die Autobahn Istanbul-Izmir oder noch viele weitere große Infrastruktur-, Stadtsanierungs- und Wohnungsbauprojekte, der Bedarf dieses Baustoffs ist riesig und verspricht, in den kommenden Jahren stetig weiterzuwachsen. Es ist offenkundig, dass Hersteller wie die OYAK Group an der Umsetzung dieser Infrastrukturprojekte einen wesentlichen Anteil haben werden. Eine Tochtergesellschaft ist der bedeutende Zementhersteller Denizli Çimento Sanayii T.A.Ş. im Westen Anatoliens in der Region Ägäis.

Sekundäre statt primärer Brennstoffe

Um erfolgreich zu produzieren, liegt dem Zementhersteller eine wirtschaftliche Fertigung besonders am Herzen. "Unsere Branche ist seit jeher besonders energieintensiv", sagt Herr Berkan Fidan, stellvertretender Betriebsleiter bei OYAK Denizli Çimento Sanayii. "Das ist aber auch eine Stellschraube, an der sich drehen lässt." 2015 setzten sich die Unternehmensvertreter zusammen und beschlossen, effizienter und nachhaltiger zu produzieren und damit den Einsatz von teuren primären Brennstoffen wie Kohle, Gas und Öl auf ein Mindestmaß zu beschränken. Ziel war es, den Großteil der Energie aus alternativen Brennstoffen zu beziehen. Bei diesen Materialien handelt es sich um Brennstoffe für den Kalzinator und den Hauptbrenner in unterschiedlichen Zusammensetzungen, sogenannte Residue-Derived Fuels (RDF), sowie geschredderte Altreifen, deren Größe 120 x 120 mm in der Regel nicht überschreitet.

Doch dafür waren die bestehenden Anlagen nicht ausgelegt. "Wir brauchten einen Partner, der uns eine Komplettlösung liefert und installiert. Mit dieser Anlage sollen die unterschiedlichen Materialien gelagert, gemischt und zum Vorwärmturm und zum Hauptbrenner gefördert werden", erklärt Herr Güngör Aydin, Projektleiter bei Denizli. Bei der Suche stieß der Zementhersteller auf die BEUMER Group. "Der Systemanbieter BEUMER hat uns in der Vergangenheit für ein anderes Projekt im Werk ein Becherwerk installiert", sagt er. "Wir sind damit sehr zufrieden und konnten bisher nur gute Erfahrungen sammeln."

Nachdem im Oktober 2015 die Kundenanfrage bei der BEUMER Group eingegangen war, wurde bereits einen Monat später der Vertrag unterzeichnet.

Für jeden Fall die passende Lösung

Um Zementhersteller auf dem Gebiet der alternativen Brenn- und Rohstoffe zu unterstützen, hat die BEUMER Group mit AFR-Systems ein komplettes Geschäftsfeld aufgestellt. "Mit unserem Know-how und maßgeschneiderten Systemen können wir unsere Kunden optimal betreuen", sagt Herr Michal Hrala, Managing Director bei der BEUMER Group Czech Republic. "Wir haben nicht nur langjährige Erfahrungen auf diesem Gebiet, sondern berücksichtigen auch stets die Kundenwünsche." Der Systemanbieter muss somit in der Lage sein, die gesamte Kette von der Annahme und Entladung des Lieferfahrzeugs bis zum Lagern, Fördern und Dosieren der festen Brennstoffe anwenderspezifisch zu liefern und zu installieren. Der Endbenutzer kann somit alles aus einer Hand erhalten und braucht damit nur noch einen Ansprechpartner wie BEUMER.

"Wir evaluierten verschiedene Varianten mechanischer Transportsysteme", erklärt Herr Berkan Fidan. Schließlich entschied sich OYAK Denizli für eine Komplettlösung der BEUMER Group, die auf der innovativen Pipe-Conveyor-Technologie basiert. Im Mai 2016 fertigte der von BEUMER zugelassene Lieferant CTN MAKİNA alle Stahlkomponenten des Systems und begann mit der Montage sowohl der eingeführten als auch der vor Ort hergestellten Bauteile. Für die beiden Linien installierte die BEUMER Group zwei Förderer mit Längen von 206 und 190 Metern sowie die dazugehörige Ausrüstung. Jeder Pipe Conveyor erreicht eine Leistung von 15 Tonnen in der Stunde. "Diese Förderer sind nicht nur ökologisch und wartungsarm", beschreibt Herr Michal Hrala von der BEUMER Group. "Mit ihrer geschlossenen Bauform schützen sie die Umwelt sicher vor herabfallendem Material und vor Emissionen. Auf laufender Strecke kann sich außerdem kein Staub entwickeln." Auf Grund ihrer horizontalen und vertikalen Kurvengängigkeit können die Pipe Conveyor optimal an das Gelände angepasst werden. So sind im Vergleich zu anderen Gurtförderern wesentlich weniger Übergabetürme nötig. Damit spart der Anwender deutlich Investitionskosten und die BEUMER Group kann mit dieser Eigenschaft das System an individuelle Streckenführungen anpassen.

Die Fachleute der BEUMER Group kümmerten sich zudem um die Planung der Lagerhalle sowie die dazu erforderlichen Einrichtungen. Dazu kamen diverse Förderer und Zuleitungen, die Lieferung der mechanischen Ausrüstung und der Stahlkonstruktionen, die Montage und Inbetriebnahme. Darüber hinaus installierte BEUMER Group vor jedem Pipe Conveyor je zwei Behälter mit Austrageeinrichtung, die eine optimale Mischung der Brennstoffe ermöglichen. Am Ende der Förderer ist je ein Behälter für die Verteilung angebracht.

Effizientes Komplettsystem

Die Anlieferung des RDF-Materials erfolgt in Schubbodenaufliegern. An der Annahmestelle werden die alternativen Brennstoffe entladen und gelagert. Alle vier Behälter für ankommendes Material werden von einem Greiferkran aus der Lagerhalle beschickt und anschließend werden die unterschiedlichen Brennstoffe im Kalzinator sowie im Hauptbrenner des Ofens verbrannt.

"Bei der konstruktiven Auslegung der Anlagen standen wir allerdings vor einigen Herausforderungen", erinnert sich Herr Michal Hrala. "Denn das Zementwerk befindet sich in einem erdbebengefährdeten Gebiet. Wir mussten den Anlagenbau entsprechend auslegen." Das heißt konkret: Die Pipe Conveyor sind so konstruiert, dass sie nicht nur den dynamischen Belastungen eines Bebens standhalten, sondern auch den Nachwirkungen. Eine weitere Hürde stellten die bestehenden Vorwärmtürme dar. Da diese nur wenig Platz boten, passten die Mitarbeiter der BEUMER Group die benötigten Einrichtungen an die engen Gegebenheiten an.

Kaum ein Jahr nach der Vertragsunterzeichnung erfolgte im Oktober 2016 die Inbetriebnahme des Systems. "Wir sind mit dem Komplettsystem der BEUMER Group sehr zufrieden", resümiert Herr Güngör Aydin, Projektmanager bei Denizli. Alle gelieferten Transportsysteme und die dazugehörigen Ausrüstungen greifen wie Zahnräder ineinander und stellen eine kontinuierliche Brennstoffbeschickung sicher. "Wir sparen nicht nur Kosten, weil wir nun weniger teure primäre Brennstoffe benötigen. Wir arbeiten vor allem deutlich energieeffizienter", teilte er mit. "Damit werden sich auch unsere Investitionskosten rasch amortisiert haben."

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Infos

  • 59269 Beckum, Germany
  • Beumergroup