#Produkttrends
WIG-Orbitalschweißen: Restsauerstoff unter Kontrolle
Das für die Schweißtechnik zum Patent angemeldete Verfahren „Optische Sauerstoffmessung über Fluoreszenzlöschung“ ist den herkömmlichen Methoden mit Zirkoniumsensoren gleich mehrfach überlegen: Es benötigt keinerlei Aufwärmzeit; erkennt den Sauerstoffanteil im Gas sicher, schnell und genau während des gesamten Schweißvorgangs; unkontrolliertes vermeintliches Ansteigen des Messwerts durch Ozonbildung ist ausgeschlossen; die Messung ist in allen Gasgemischen ohne manuelles Umschalten möglich (auch bei Formiergas mit variablem Wasserstoffanteil).
Das exakte und schnelle Detektieren des Sauerstoffgehalts reduziert die sonst übliche lange Flutzeit des Formiergases. Der Bediener kann den sicheren Schweißprozess wesentlich früher starten: So wird kostbare Arbeitszeit gespart, der Gasverbrauch reduziert.
Nur inerte Gase dürfen beim WIG-Schweißen verwendet werden, zum Beispiel Argon der Reinheitsstufe 4.6 oder Hochrein 4.8. Vielfach wird ein geringer Wasserstoffanteil im Schutzgas empfohlen, da Wasserstoff den eventuell vorhandenen Restsauerstoff in der Schweißnaht reduziert. Denn schon geringste Sauerstoffanteile führen zur Blaufärbung (Oxydation) der Wolframelektrode und verursachen im Werkstoff eine Zone mit Anlassfarben. Sauerstoff wirkt verbrennungsaktiv, er erhöht die Temperatur im Schweißbad sowie die Wärmeeinbringung ins Grundmaterial; er diffundiert in die Nahtoberfläche und macht so auf Dauer auch Edelstahl anfällig für Korrosion.
Für das Schweißen von Rohren im Anlagen- und Apparatebau für Lebensmittel-, Getränke-, Kosmetik- und Pharmaindustrie, Medizin- und Biotechnik, Feinchemie ist eine lückenlose Qualitätssicherung gefordert, für die Schweißnähte oft eine Verfahrensprüfung vorgeschrieben: Zum Qualitätsnachweis lassen sich neben den Werten aus der Stromquelle mit dem ORBmax die Restsauerstoffwerte dokumentieren. Eine weitergehende Prüfung, zum Beispiel durch Röntgen wird somit überflüssig.