#Produkttrends
Dekanter für die Mostherstellung - zukunftssicher durch innovative Extraktionstechnologie
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Keltern bedeutet, abgeleitet vom lateinischen Wort Calcatorium, durch Faßtreten Saft herzustellen.
Der Begriff ist geblieben, aber die Methoden haben sich im Lauf der Zeit gewandelt.
Viele Keltereien arbeiten immer noch mit dem dafür zugrundeliegenden Prinzip der Pressung und
anschließenden Filtration, heutzutage mit Band- und Hydraulikpressen bei der Frucht- und
Gemüsesaftgewinnung, Schnecken und Tankpressen bei der Verarbeitung zu Wein. Alle diese
Apparate haben allerdings die Nachteile einer Filtration: entweder ist die Qualität des Mostes gut,
aber die Filtration schwierig oder umgekehrt. Ferner zeichnen sich die unterschiedlichen Maschinen
entweder durch hohe Ausbeute oder hohe Mostqualität aus.
Das herkömmliche Prinzip der Pressung mit anschließender Filtration bringt meist
Probleme mit sich, die sich durch Dekantertechnologie lösen lassen
Mit Dekantierzentrifugen erreicht man sowohl hohe Ausbeuten, als auch hohe Saftqualität, denn es
gibt keine Filterschicht als Barriere. Die Trennung der Zellstrukturen vom Inhalt erfolgt alleine auf
Basis des Dichteunterschiedes. Das macht den Dekanter zu einer modernen Universalmaschine, die
die Vorteile der anderen Apparate auf sich vereinigt und deren Nachteile eliminiert: kontinuierliches
Verfahren, kurze Verweilzeit, geschlossenes System, hohe Raum-Zeit- Ausbeute, hohe Saftqualität,
wenig Totvolumen und keine Mindestchargengröße, hoher Automatisierungsgrad, gute und
automatisierte Reinigbarkeit.
Der Dekanter erzeugt durch seine Rotation ein Schwerkraftfeld mit etwa 3000g. Die Maische wird
über eine Einlaufkammer in den Rotor verteilt und unmittelbar beschleunigt, so dass der Großteil der
schwereren Feststoffe an der Trommelwand konzentriert wird, während die Saftphase sich als
Schicht hin zur Rotationsachse ausbildet. Damit sich Saft und Feststoff nicht nur anreichern, sondern
kontinuierlich getrennt werden, hat der Rotor zwei Auslässe, je für Saft und Feststoff. Nachdem der
Feststoff aber weiterer Kräfte entgegen der Zentrifugalbeschleunigung bedarf, um die Maschine zu
verlassen, rotiert innerhalb der Trommel eine Förderschnecke mit gewisser
Differenzgeschwindigkeit. Diese fördert das schwere Sediment dem als Konus gestalteten Ende der
Maschine entgegen, wo dieses schließlich ausgeworfen wird. Dabei entscheidet das
Flüssigkeitsniveau in der Maschine darüber, wie trocken der Feststoff sein wird – also wie hoch die
Ausbeute ist – indem der Feststoff eine gewisse Trockenstrecke auf dem Konus überwinden muss,
bevor er den Rotor verlässt. So wird sogar Kapillarflüssigkeit gewonnen, welche bei
Filtrationsapparaten ansonsten üblicherweise zurückbleibt. Die typische Verweilzeit in diesem
Prozess beträgt weit weniger als eine Minute, so dass kaum Zeit für chemische und damit
sensorische Veränderungen des Produktes bleibt.
Entscheidend ist die Art und Weise der Abführung der Flüssigphase aus dem Dekanter – es
gilt Sauerstoffzufuhr unbedingt zu vermeiden
Entscheidend für heutige Qualitätsansprüche ist nun, wie die Saftphase aus dem Dekanter
„abgeschöpft“ wird. Vereinzelt findet man immer noch die Variante freier Überlauf. Dabei wird
jedoch der geklärte Saft mit so großer Energie und Anwesenheit von Luft und damit auch Sauerstoff
verzögert und verwirbelt, dass Schaumbildung und Oxidation den Einsatz derartiger Dekantertypen
oft verbietet. Diese Bauweise erlaubt auch keine Änderung des Flüssigkeitsniveaus während des
Betriebes, welche bei veränderten Eigenschaften des Ausgangsproduktes oder anderen Durchsätzen
angepasst werden sollte. Der Ansatz der HILLER DecaFood Baureihe besteht hier darin, die
Flüssigphase so aus dem Rotor abzuführen, dass kein zusätzlicher Kontakt zu Luft stattfindet.
Ermöglicht wird dies durch das einzigartige Schälsystem von HILLER. Dadurch wird das sensorische
Optimum für jedes Produkt erreicht. Gleichzeitig kann mit dieser Konstruktionsvariante das
Flüssigkeitsniveau in der Maschine jederzeit auf Knopfdruck in der Steuerung angepasst werden, so
dass auch die Ausbeute bei veränderten Betriebsbedingungen immer optimal ist. Die Unterdrückung
des Lufteinzuges ist so effektiv, dass sogar ein induktiver Durchflussmesser zuverlässig die aktuelle
Ausbeute anzeigt. Weitere spezielle Automatismen werden dadurch denkbar, die vormals aufgrund
unzuverlässiger Messwerte nicht in Angriff genommen werden konnten. Zudem erspart man sich
durch die Abführung des Saftes unter Druck gegebenenfalls Auffang- oder Pufferbehälter und eine
Transferpumpe mit der kompletten Verrohrung und Automatisierung. Die Vereinigung dieser drei
Eigenschaften in einer Maschine ist einzigartig und nötig, um die Herausforderungen der Zukunft zu
bewältigen. Denn niemand kann es sich leisten beim heutigen Wettbewerbsdruck bei Ausbeute oder
Qualität Abstriche zu machen oder unnötige Komplexität zu installieren.
Selbst nach Beendigung der Produktion werden die Vorteile der Hiller DecaFood Baureihe
sprichwörtlich sichtbar, denn die Kombination aus Geometrie, Oberflächenbeschaffenheit und
Automatisierungsgrad ermöglicht eine zuverlässige, schnelle und vollautomatische Reinigung, damit
zu niedrigen Kosten auch die immer weiter steigenden Hygienestandards erfüllt werden.
Sowohl die Reinigungs- als auch die Betriebsparameter sind in frei konfigurierbaren Rezepturen in
der Steuerung hinterlegt, so dass häufig wiederkehrende Produktwechsel einfach gehandhabt
werden können.
Um die Vorteile des Dekanters in den verschiedenen Anwendungen zur vollen Geltung zu bringen,
sind manchmal weitere Prozessoptimierungen notwendig. So kann man die Maische beim Einsatz
von Dekantern üblicherweise stärker aufschließen, wenn keine technologischen Gründe dagegen
sprechen. Die DecaFood Baureihe ergänzend, hat HILLER deswegen einen entsprechenden
Konditionierer im Programm, mit dem die möglichen Potentiale einfach und schnell umgesetzt
werden können. Ebenso hat HILLER eine speziell auf die Anforderungen bei der
Traubenmaischeverarbeitung optimierte Ansatzstation für Klärungshilfsmittel entwickelt. Diese
arbeitet vollautomatisch und bestens abgestimmt mit dem DecaFood System, so dass immer genau
die richtige Dosage der optimal aufbereiteten Lösung sichergestellt ist. Ferner stehen
Versuchsanlagen und Experten zur Verfügung, die zusammen mit Kunden und deren Beratern immer
die beste individuelle Lösung finden.