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#Produkttrends

BEUMER Group: Mit modularem Systembaukasten zu maßgeschneiderten Intralogistik-Lösungen:

“Kunden möchten keine Anlage, sondern einen Prozess“

Der Trend zur Automatisierung nimmt in der Intralogistik immer weiter zu.

Denn um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, wollen Unternehmen mit

ihren Anlagen und Systemen rationeller und sicherer arbeiten –

gleichzeitig gilt es, Arbeitsplätze ergonomischer zu gestalten. Doch es

geht noch weiter: Mit Industrie 4.0 sind alle beteiligten Menschen,

Anlagen, Maschinen und Produkte in einem dynamischen Netzwerk integriert.

Damit kann der Kunde seine Wertschöpfungsketten erheblich besser

organisieren und steuern. Um die jeweiligen Aufgaben individuell lösen zu

können, setzt die BEUMER Group auf ein modulares Standardisierungskonzept.

„Die Intralogistik ist im Wandel. Das liegt an der demographischen

Entwicklung, aber auch an der steigenden Komplexität der Prozesse.

Besonders die Automatisierungstechnik wird stetig vorangetrieben“, erkennt

Franz-Joseph Kleigrewe, Leiter Automatisierung bei der BEUMER Group, die

Bewegung am Markt. Damit lassen sich manuelle Arbeitsabläufe optimieren

und sinnvolle Synergien zwischen Mensch und Maschine bilden. „Die

Automatisierungstechnik ist der Schlüssel zur technischen Entwicklung und

zum Fortschritt“, ist Kleigrewe überzeugt.

Bei der Entwicklung automatisierter Anlagen und Systeme beeinflussen sich

drei Faktoren gegenseitig: Kundenorientierung, Innovation und

Standardisierung. Steht die Kundenorientierung im Vordergrund, entstehen

zumeist individuelle Lösungen, die nur in wenigen Fällen für andere

Projekte verwendbar sind. Liegt der Fokus dagegen auf Innovation, bieten

sich Chancen, aber auch Risiken: Innovation schafft Wettbewerbsvorteile,

aber es besteht auch die Gefahr, dass die Kosten steigen und Termine sich

verschieben. Klar ist jedoch: Ohne innovative Projekte gibt es keinen

Fortschritt. Daher müssen solche Projekte unter Beachtung der Risiken

regelmäßig angegangen werden. Ganz anders sieht das bei Standardlösungen

aus. Diese haben sich bewährt. Der Kunde erhält ein preiswertes und

funktionssicheres System, das er auch innerhalb kurzer Zeit in Betrieb

nehmen kann.

Standardisiert und doch individuell

Genau hier liegt die Herausforderung. Denn die Ansprüche der Kunden sind

sehr individuell. Ob Steine und Erden, Chemie, Mining, KEP-Dienste oder

Flughafen – jede Branche ist anders. Dazu kommen zum Beispiel die

jeweiligen Landesvorschriften oder Werksstandards. Maßgeschneiderte

Maschinen und Anlagen entstehen bei BEUMER deshalb aus dem

Systembaukasten: Die mechatronischen Module für die Mechanik, Elektrik und

Software werden gemäß den Kundenanforderungen angepasst.

„Die Anwender wollen nicht mehr nur eine Maschine haben, sie möchten einen

Prozess: eine Kombination mehrerer Anlagen, die optimal aufeinander

abgestimmt sind“, kennt Kleigrewe die Anforderungen am Markt. Dazu gehören

beispielsweise Abfüll-, Verpackungs- und Palettierlösungen: Mit dem BEUMER

fillpac hat der Komplettanbieter eine Abfülltechnik insbesondere für die

Baustoffindustrie im Programm. Betreiber können diese flexibel in bereits

bestehende Verpackungslinien integrieren und anpassen. Je nach

Anforderungen hat BEUMER verschiedene Ausführungen im Programm. „Aus dem

Systembaukasten können wir diese Abfüllanlage beispielsweise mit einer

speziellen Wägeelektronik ausrüsten“, beschreibt Kleigrewe. Diese stellt

die Gewichtsgenauigkeit der Säcke sicher. Je nach Anwendung liefert BEUMER

das System als Rund- oder Reihenpacker, mit Austraglinie,

unterschiedlicher Anzahl an Stutzen, Materialzuführung und

Rückmehltransport oder mit Sackaufstecker für den Rundpacker. Um die

gefüllten Säcke effizient zu stapeln, bietet der Systemlieferant mit den

Baureihen BEUMER paletpac und robotpac verschiedene Palettierlösungen. Aus

dem Baukasten lassen diese sich beispielsweise mit Funktionen wie Sack-

oder Leerpalettentransport ausrüsten. Der BEUMER paletpac ist je nach

Aufgabe mit einer Stab-, Klammer- oder einer Doppelband-Drehvorrichtung

versehen. Diese bringen die gefüllten Säcke schnell, schonend und

formstabil in die geforderte Position. Um die Palettenstapel anschließend

schnell und sicher zu verpacken, bietet BEUMER mit der

Hochleistungsverpackungsmaschine BEUMER stretch hood eine effiziente

Lösung an. Diese liefert der Systemanbieter ebenfalls in verschiedenen

Ausführungen und mit ausgefeilten Features.

Sortieren und Verteilen – wie es der Anwender benötigt

Ob Post- und Paketdienstleister, Flughäfen oder auch der

Lebensmittelhandel – in der Sortier- und Verteiltechnik unterscheiden sich

die Anforderungen ebenfalls ganz erheblich. Vor allem bei Post- und

Paketunternehmen wird die Materialflusstechnik in den Distributionszentren

komplexer. Sortier- und Verteilanlagen müssen immer flexiblere Aufgaben

erledigen können und sich häufig an veränderte örtliche Gegebenheiten

einfach anpassen lassen. Höchst effiziente Prozesse sind erforderlich, für

eine schnelle Auslieferung der Pakete zu den Kunden. Gründe liegen

beispielsweise im veränderten Konsumverhalten der Menschen oder in Trends

wie dem zunehmenden E-Commerce. Die BEUMER Group hat mit Cross-Belt-,

Tilt-Tray- und E-Tray-Sortern verschiedene Lösungen im Angebot. Je nach

Anwendung lassen sich diese Systeme aus dem Baukasten mit Modulen und

Funktionen ausstatten – zum Beispiel mit Scannern, Aufgabeplätzen,

verschiedenen Ein- und Ausschleusungen, Waagen, Kamera- oder

Warehouse-Control-Systemen.

Software aus dem Baukasten

Damit Betreiber ihren Materialfluss optimal und durchgehend steuern

können, hat BEUMER die modular aufgebaute BG Software Suite entwickelt.

Diese lässt sich individuell an die Aufgaben der Betreiber anpassen. Ohne

Probleme können auch Produkte von Drittanbietern integriert werden. BG

steht für BEUMER Group und die Software Suite für ein übergeordnetes

Rechensystem. Der Anwender kann diese modular aufgebaute Lösung bei Bedarf

jederzeit erweitern und damit die Materialflüsse optimieren. Prozessdaten

oder Reporte werden auf der programmübergreifenden Benutzeroberfläche BG

Fusion angezeigt. Der Bediener kann über diesen Monitor alle verfügbaren

Daten abrufen – ohne zwischen verschiedenen Applikationen wechseln zu

müssen. Betreiber können die Software Suite zudem auf mobilen Endgeräten

wie Tablets nutzen.

Mit dem Modul BEUMER Group Warehouse Control System (BG WCS) lässt sich

die Software Suite über eine Netzwerk-Verbindung an das

Warehouse-Management- oder das ERP-System des Kunden anbinden. BEUMER

stellt für den Anwender so die Kommunikation der verschiedenen

Steuerungsebenen untereinander sicher. Als Komplettanbieter ist die BEUMER

Group also nicht nur in der Lage, die einzelnen Anlagen und Systeme

intelligent zu verknüpfen, sondern diese auch in bestehende Prozessleit-

oder Warenwirtschaftssysteme zu integrieren. Der Kunde erhält damit alles

aus einer Hand. Mögliche Fehlerquellen, die sich aus Schnittstellen

ergeben können, werden vermieden. Die Techniker übernehmen die

Elektroinstallationen sowie die Integration der Maschinen- und

Anlagensteuerungen. „Wir unterstützen zudem bei der Inbetriebnahme“, sagt

Kleigrewe.

Kundenbezogenes Engineering

„Wenn wir die Anlagen und Systeme für unsere Kunden entwickeln, erfüllen

diese nicht nur die gewünschten Funktionen“, sagt Kleigrewe. „Wir halten

auch ihre Standards ein.“ Zu den Kunden zählt zum Beispiel auch ein

weltweit tätiger Hersteller petrochemischer Produkte. Für diesen lieferte

der Komplettanbieter von Abfüll-, Palettier- und Verpackungssystemen eine

komplette Verpackungslinie. Dazu gehört eine Form-Fill-Seal-Anlage

(FFS-Anlage), eine Palettieranlage vom Typ BEUMER paletpac sowie eine

Hochleistungsverpackungsanlage vom Typ BEUMER stretch hood. Dazu kommt

eine Fördertechnik für die Paletten, SCADA, ein Warehouse-Control- sowie

ein Warehouse-Management-System, eine Staplerführung und ein

Yard-Management. „Wir erarbeiten die Anforderungen im Dialog mit dem

Anwender und gleichen sie mit unserem Systembaukasten ab“, beschreibt

Kleigrewe. „Heraus kommt eine maßgeschneiderte Lösung.“

Industrie 4.0 – die Erwartungen sind hoch

„Mit dieser zunehmenden Vernetzung und Automatisierung sind wir auf dem

Weg zu Industrie 4.0“, sagt Kleigrewe. Es entstehen hochgradig verknüpfte

Systemstrukturen mit einer Vielzahl von beteiligten Menschen, IT-Systemen,

Automatisierungskomponenten und Maschinen. Damit kann der Anwender seine

Wertschöpfungsketten erheblich besser organisieren und steuern. Die

Anlagen, Maschinen oder auch Produkte sollen horizontal und vertikal in

dynamischen Netzwerken integriert sein. Das schafft eine digitale

Durchgängigkeit des Engineerings über die gesamte Wertschöpfungskette

hinweg – oder anders ausgedrückt: Es geht um die intelligente Vernetzung

in der Supply Chain. „Um dies in der Industrie 4.0 zu ermöglichen, ist die

Entwicklung leistungsfähiger vernetzter Sensoren und Aktoren erforderlich.

Die Vernetzung führt jedoch zu gigantischen Mengen von Daten und Metadaten

entlang der Wertschöpfungskette“, beschreibt Kleigrewe. Dazu kommt die

Globalisierung – denn damit erstreckt sich das Datenmanagement über

Standorte, Länder und Kontinente. Somit werden in der Fabrikautomation

horizontale und vertikale Schnittstellen schnell zu Kostentreibern. „Cloud

Computing stellt hier eine effiziente technologische Basis dar, um Daten

vorzuhalten“, sagt der Automatisierungsspezialist. Dieser Dienst könnte

bestehende Strukturen ersetzen oder erweitern. Mit Cloud Computing lassen

sich zudem wesentlich größere Datenmengen als mit herkömmlichen

Serverlösungen verarbeiten. Außerdem können Echtzeitdaten mit historischen

Daten abgeglichen werden. Einheitliche Schnittstellen der Cloud Dienste

sind aktuell in der Entwicklung.

Um die Daten zwischen sämtlichen Systemen innerhalb eines Unternehmens

verfügbar zu machen, bietet sich zudem der

Software-Schnittstellen-Standard OPC UA (Unified Architecture) an. „Dieser

erfüllt die wichtigste Voraussetzung für die Datenkommunikation in der

Industrie 4.0“, erläutert Kleigrewe. „Denn mit diesem Standard lässt sich

die Kommunikation zwischen Geräten, Controllern und Anwendungen herstellen

– unabhängig von den verschiedenen Treibern. OPC UA kann direkt in Geräte,

Sensoren und Controller eingebettet werden. Außerdem lassen sich Daten von

verschiedenen, nicht kompatiblen und offenen Standards aus

unterschiedlichen Bereichen transferieren.

Und wie sieht die Zukunft aus? Kleigrewe sieht das klar vor sich: „In

Distributionszentren erfolgen die Prozesse von der Bestellung bis zur

Lieferung vollautomatisch – und das rund um die Uhr an sieben Tage die

Woche. Damit ändern sich die Anforderungen grundlegend – wir sind bereits

mittendrin.“

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